Zeitenwende : Blutstein und Schwarzkristall (German Edition) by Evita Sommer

Autor:Evita Sommer [Sommer, Evita]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: UNKNOWN
veröffentlicht: 2017-07-09T22:00:00+00:00

Allein in meinem Zimmer lief ich darin unruhig auf und ab. Ich dachte darüber nach in Margós Tagebuch weiterzulesen, doch es blieb bei dem Gedanken daran. Ich würde mich sowieso nicht darauf konzentrieren können, soviel war klar. In was für einen Schlamassel hatte ich mich da nur wieder hereinmanövriert. Die Welt war dermaßen aus den Fugen geraten seit jenem Abend an meinem achtzehnten Geburtstag - dem Abend, an dem ich aus meiner Komfortzone gerissen wurde. Mir fehlten meine Freunde Lenny und Isa. Mir fehlte meine Mutter, aber am meisten fehlte mir momentan Aturo. Und den hatte es in meinem alten Leben noch nicht gegeben. Ob Isa irgendwann wieder aus England zurückkommen würde? Ich vermisste sie und es behagte mir nicht, dass sie sich nicht mehr gemeldet hatte seit so langer Zeit, und nun würde sie mich nicht erreichen können. Eine gute Gelegenheit, Aries über den Kristallschädel zu kontaktieren. In den letzten Tagen war ich noch nicht dazu gekommen. Da Elenar vermutlich noch bei Jörg zur Einarbeitung in ein Leben auf der Erde sein würde, sah ich noch keinen Sinn, Aries nach ihr zu fragen. Es lohnte nicht, das Risiko einzugehen, Urelmahn frühzeitig an unseren Plänen teilhaben zu lassen. Aber nach Isa fragen konnte ich ihn schon. Ich brauchte dazu nicht konkret zu werden, Aries wusste immer um wen es ging, wenn ich unverbindliche Fragen stellte. Er hatte mir versprochen ein Auge auf Isas Haus zu werfen und mich zu informieren, wenn dort etwas vor sich ging. Und es war höchste Zeit das sehende Auge mal wieder auszupacken. Da ich meinen Schädel in seiner Samthülle verwahrte, konnte ich nicht jederzeit sehen, wenn jemand versuchte mit mir Kontakt aufzunehmen. Es war zu gefährlich für mich, ihn einfach herumstehen zu lassen, ich fürchtete immer, Urelmahn könnte etwas aufschnappen. Im Gegensatz zu mir hatte Aries den strikten Befehl seines Vaters zu befolgen, den Kristallschädel gut sichtbar auf seinem Schreibtisch zu positionieren, damit er stets Kontakt mit ihm aufnehmen konnte. Wenn Aries sich in seinem Arbeitszimmer aufhielt, bemerkte er jedenfalls immer sofort, wenn jemand durch den Schädel mit ihm sprechen wollte. Und auch heute hatte ich Glück und eine direkte Verbindung zu ihm.

»Elí«, meldete er sich sichtlich erregt. »Wie schön endlich mal wieder etwas von dir zu hören, ich hoffe es geht dir gut!«

»Ähm, ich wollte keinen Ärger für dich provozieren, wenn dein Vater unsere Konversation hier bespitzelt, kannst du nicht weiter behaupten, du hättest nichts mit unserer Flucht zu tun. Deshalb ist es sicher besser, wenn wir ihm nicht so häufig eine Gelegenheit dazu bieten und wir unsere Gespräche so kurz wie möglich halten. Ich wollte nur mal kurz hören, ob du etwas von ihr gehört hast.«

»Nein, es tut mir leid, nicht das geringste Anzeichen. Aber ich habe etwas anderes. Eine Botschaft für dich.«

»Eine Botschaft für mich? Was denn für eine Botschaft? Und von wem?«

»Von einem Jörg. Mehr weiß ich nicht. Ich wurde von jemandem angerufen, mit unterdrückter Nummer, er nannte sich Jörg. Er sagte nur zwei Sätze: »Hallo, hier ist der Jörg, ich bin ein Freund von Elí.

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